· 

Spielen – um zu fühlen, zu lernen und zu leben (André Stern, 2020)

Darum geht es in diesem Buch

Welche Erwartungen haben wir an unsere Kinder?

 

Tun wir ihnen einen Gefallen, wenn wir Leistung fordern und so Druck aufsetzen?

 

Brauchen Kinder ein Erziehungssystem, um lernen zu können?

 

Dieses Buch von André Stern ist ein Plädoyer für bedingungsloses Vertrauen in die natürliche Entwicklung unserer Kinder und eine Einladung dazu, dem Spiel mehr Wert beizumessen.

 

Kinder begeistern sich für alles, was sie interessiert. Diese Begeisterung ist die Grundlage für jedes Lernen. Leistungsoptimierung und Konkurrenzdenken sieht Stern als Hindernis. Er setzt stattdessen auf die individuelle Entwicklung und das eigene Tempo des Kindes.

 

Im freien Spiel verbindet sich das Kind direkt mit dem Alltag, mit sich und der Welt. Spielen ist mehr als ein Zeitvertreib. Es ist ein natürliches Bedürfnis.

Deshalb habe ich dieses Buch gelesen

Wir haben unsere Kinder 1.5 Jahre zuhause unterrichtet. Irgendwann fühlte sich der Privatunterricht für uns als Familie nicht mehr richtig an. Wir haben uns eine Privatschule gesucht, die unsere bindungs- und bedürfnisorientierte Art des Unterricht anbietet.

 

Als wir uns eingeschrieben hatten und auf die freien Plätze warteten, liessen wir unsere Kinder sechs Monate lang sehr frei lernen. Wir Erwachsenen steckten nur den Rahmen ab und schufen eine anregende Lernumgebung. Nie zuvor – weder in der Schule noch im Homeschooling – haben unsere Kinder mehr gelernt als in dieser Zeit. Unsere Tochter hat sich innerhalb weniger Wochen hoch motiviert das Lesen spielerisch selbst beigebracht. Sie las nie Buchstabe für Buchstabe, Wort für Wort, sondern direkt in fliessenden Sätzen. Mit ihren acht Jahren liest sie heute besser als viele Erwachsenen. Diese Erfahrung hat uns Eltern viel Vertrauen in unsere Kinder geschenkt.

 

Das Buch habe ich gelesen, weil ich mich für die Erfahrungen anderer Eltern mit dem spielerischen Lernen interessiere. Aber auch um Inspiration für ein natürliches, bindungs-, bedürfnis-, interessen- und sinnorientiertes Lernen zu finden.

Was ich aus diesem Buch mitnehme

  • Spielen ist NIE Zeitverschwendung! Im Spiel gehen Kinder auf. Sie finden Fokus und können sich, wenn es für sie Sinn macht, stundenlang mit einer Sache beschäftigen. Durch Eigenmotivation und Emotionen verankert sich Gelerntes.
  • Für Kinder sind Spielen und Lernen untrennbare Begriffe. Was Erwachsene in zwei Schubladen (Bsp. Schule und Freizeit) einordnen, sind für sie Synonyme.
  • Lernen ist nachhaltig, wenn es Emotionen weckt. Was Neurobiolog*innen wissenschaftlich nachweisen konnten, wissen wir Erwachsene eigentlich auch so: Monotonie langweilt. Mit Spass geht alles leichter.
  • Divergentes Denken fördert Kreativität. Wer nicht eindimensional und angepasst denkt, kommt zu vielen neuen, kreativen Lösungen.
  • Im Spiel wachsen Kinder über sich heraus. Sie gehen bis an ihre Grenzen; dorthin, wo sie nie gelangen würden, wenn man es ihnen befähle. 
  • Die Gestaltung der Lernumgebung ist wichtig. Gegenstände können Wissenslust wecken. Und das erwünschte Wissen befindet sich in Büchern und im Internet. Nach dem Wissensgewinn wird aus einem «einfachen Spiel» ein «ernstes Spiel», das auf Wissen basiert und dazu dient, Gelerntes zu festigen.
  • Das Spiel gehört nicht den Kindern. Alle sind überzeugt, dass Kinder auf Kinder zu gehen. Tatsächlich ist es so, dass sie auf alle zugehen, die spielen. Warum nutzen wir (auch die Erwachsenen!) das Spiel nicht mehr, um Verbindungen einzugehen?
  • Das Kind kann, was es will, und möchte nur das, was es kann. Selbstbestimmte Entwicklung gibt ihm den nötigen Freiraum.
  • Kinder müssen nicht zu jemandem werden; sie sind bereits jemand.

An diese Menschen habe ich beim Lesen öfter gedacht

  • An die Lernbegleiter*innen und die Eltern in der Spielraum21-Community.
  • An Lehrpersonen in der regulären Schule.
  • An die vielen Homeschool-Familien, die manchmal kurz an ihrem Entschluss zweifeln.
  • An all die Gamification-Gurus da draussen. 
  • An meine spielverrückte Familie.

Denkansätze

Diese Passagen haben bei mir bleibenden Eindruck hinterlassen. Klick auf die Kacheln, um die Ansicht zu vergrössern.


Das würde ich dem Autor dieses Buches gerne sagen

Lieber André

Danke, dass du deine Erfahrungen, die du mit dem freien Lernen machst, teilst. Besonders spannend finde ich, dass du bereits in der zweiten Generation vom spielerischen Lernen berichten kannst.

Herzlich, Barbara

Hier kannst du dieses Buch kaufen


Zum Beispiel bei bei Orell Füssli oder Amazon.

Hinweis: Ich bin Partnerin von Orell Füssli und Amazon. Die Links, die ich hier mit dir teile, sind sogenannte Affiliate-Links. D.h. wenn du eines der Bücher darüber kaufst, erhalte ich eine kleine Provision. Auf den Preis, den du bezahlst, hat das keinen Einfluss. Danke für deine Unterstützung!



HAST DU DIESES BUCH GELESEN? LASS UNS GERNE IN DEN KOMMENTAREN DARÜBER DISKUTIEREN.


Kommentar schreiben

Kommentare: 0