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Über dem Rauschen – wie Content Menschen und Marken verbindet (Lanzerstorfer, 2021)

Darum geht es in diesem Buch

Carl Naughton (2018): Neugier – So schaffen Sie Lust auf Neues und Veränderung.

Yeah! Ich bin über deinem Rauschen! Das freut mich. Denn die Informationsflut, die heute auf allen Kanälen auf uns einprasselt, ist riesig. Um nicht unterzugehen, müssen wir alle Content ausblenden. Auch du machst das. Unbewusst. Damit du dich auf Inhalte konzentrieren kannst, die für dich relevant sind.

 

Paul Lanzerstorfers «Über dem Rauschen» zeigt dir, aus welchem Material du dir ein Floss bauen kannst, um mit deiner Marke auf der Informationsflut zu surfen. Ob du die Menschen erreichst, die du mit deiner Botschaft erreichen möchtest, liegt auch in deiner Hand. «Ich halte Glück für keine gute Strategie», sagt Paul. Und er hat recht.

 

Das Buch richtet sich an Menschen, die sich beruflich oder privat für Marketing interessieren. Es gibt Einblick in Strategien digitaler Marktkommunikation und hilft dabei, neue Möglichkeiten zu verstehen und sie für sich selbst auszuwerten.

 

Wer es ernst meint und auf dem Markt strategischer kommunizieren will, der liest dieses Buch am besten zweimal. Und nimmt beim zweiten Durchgang gleich den integrierten, sehr gut beschriebenen Workshop in Angriff.

Deshalb habe ich dieses Buch gelesen

Ich bin mit Paul Lanzerstorfer auf LinkedIn vernetzt. Seinen Content (vor allem die #Marketingmärchen) mag ich sehr. Als er sein neues Buch in einem Beitrag erwähnt hat, war für mich klar: Das muss ich lesen!

Was ich aus diesem Buch mitnehme

  • Meine Werte sind wichtig! Für mich, aber auch für die Menschen, die ich mit meinem Content erreichen will.
  • In der Welt des Marketings werden zig Fachwörter gebraucht, die Menschen, ausserhalb (und manchmal sogar innerhalb) dieser Bubble gar nicht verstehen. Paul erklärt in seinem Buch viele davon. Seine «Übersetzungen» werden mir dabei helfen, Kund*innen Dinge einfacher verständlich zu machen. Das Buch bleibt in Griffweite.
  • Ich helfe immer wieder Kund*innen beim Erarbeiten ihrer Personas. Für mich selber habe ich aber noch nie welche definiert. Warum?! Das passiert, wenn man einfach so spontan in die Selbständigkeit purzelt... Hier habe ich Nachholbedarf. Denn ich sehe es wie Paul: Um das Vertrauen der Menschen zu gewinnen, müssen wir uns mit ihnen vertraut machen. 
  • Ich bin kein Zahlenmensch. Das ist okay. Meine Kennzahlen interessieren mich nicht gross. Da ich mit meinem Ergebnis happy  bin, wird das vorerst auch so bleiben.
  • «Nein, wir arbeiten nicht mit Personas. Wir haben Zielgruppen definiert.» Solche Aussagen werde ich in Zukunft kontern. 1. Hat man als Sender*in einer Botschaft, immer eine*n Empfänger*in im Kopf (= «undefinierte» Persona). 2. Nur bei Menschen bauen wir Empathie auf. Nur bei Menschen versuchen wir Emotionen, Gedanken und Motive des Gegenübers zu erkennen, um entsprechend zu handeln. Bei Demographien (= Zielgruppe) ist das nicht möglich. Die Persona ist ein idealtypischer Mensch, der die Zielgruppe vertritt.
  • Das Modell der Sinus-(Meta-)Milieus, das Paul auf den Seiten 96f. für Deutschland, Österreich und die Schweiz vorstellt, werde ich künftig bei der Persona-Definition mitberücksichtigen. Es ist auch interessant, um die eigene Position in der Gesellschaft  zu reflektieren.
  • Geschichten wecken Emotionen. Emotionen verbinden Menschen. Storytelling hat Power!

Meine Lieblingspassagen

«Also, ich bin der Paul, sehr angenehm!» (S.6)

«Das Schöne an der digitalen Marktkommunikation ist, dass wir so viele Daten bekommen. Das Schreckliche an der digitalen Marktkommunikation ist, dass wir so viele Daten bekommen.» (S.32)

«Wenn das Ergebnis für dich passt, kann dir egal sein, welche [Kenn-]Zahlen eine andere Marke hat.» (S.32)

«Die Darstellung von absoluten [Kenn-]Zahlen ist selten aussagekräftig. Relevant ist immer, ob die "richtigen" Personen erreicht werden.» (S.50)

«Tausend Follower, die auf Inhalte reagieren, sind mehr wert als 10'000 Follower, die sie ignorieren oder gar nicht angezeigt bekommen.» (S.68)

«Auch beim Engagement ist [...] auf Qualität zu achten. Inhalte mit hohem Engagement, die nicht dezidiert dazu aufrufen, sind als höherwertiger einzustufen als andere.» (S.69)

«Glück halte ich für keine gute Strategie.» (S.77)

«Wenn du eine Botschaft in die Welt schickst, dann hast du immer einen Empfänger im Kopf, ob bewusst oder unbewusst. [...] Wenn man […] "ohne Personas" arbeitet, arbeitet man mit unzähligen Personas, die nie jemand definiert hat.» (S.77)

«Über dem Rauschen sind Marken, die sowohl online als auch offline denken und die beiden Welten als ergänzend sehen.» (S.183)

«Jedes Angebot ist die Lösung zu einem Problem, ansonsten hätte es keine Daseinsberechtigung.» (S.210)

«Für erfolgreiche, zeitgemässe Marktkommunikation müssen Marketing und Vertrieb zusammenwachsen. Sie müssen das gleiche Angebot verkaufen, die gleichen Botschaften aussenden, die gleichen Geschichten erzählen.» (S.213)

«Im Social Media Marketing geht es [...] nicht darum, einfach Inhalte nach draussen zu ballern und zu hoffen, dass es die richtigen Menschen erreicht. Ein nicht unwesentlicher Teil ist das Zuhören, dem eigenen "Publikum" und dem der Mitbewerber, den Fans genauso wie den Kritikern.» (S.231)

«Gute Gastgeber unterhalten sich, schütteln Hände, klopfen auf Schultern, lachen über Anekdoten. Genau so funktioniert Community Management.» (S.231f)

«Wenn du mit Emotionen dabei bist, macht das den Content besser, aber dich auch verletzlicher. Damit musst du leben. Es wird Rückschläge geben. Es wird Überraschungen geben. Guter Content wird sich in der Summe immer durchsetzen. Nicht einzeln, sondern als Ganzes. Stell dir vor, das ganze ist ein Spiel.» (S.315)

«The best marketing strategy ever: CARE.» (Gary Vaynerchuck, S.319)

«Chaos ist manchmal witzig und fördert vielleicht die Kreativität, aber es kommt der Moment, in dem Entscheidungen getroffen werden müssen.» (S.319)

«Kreativität, Zeit, Arbeit und Geld fliessen in jeden Content, im Gegenzug erhalten wir Zeit, Geld, Liebe oder Macht (z.B. in Form von Reichweite) von den Usern.» (S.341)

An diese Menschen habe ich beim Lesen öfter gedacht

An Pascal Ott und Roger L. Basler, die es – im Gegensatz zu mir – lieben, mit Zahlen «rum zu spielen».

Das würde ich dem Autor dieses Buches gerne sagen

Lieber Paul,

 

flotte Schreibe, junger Mann. Ich mag, wie du es schaffst, auch bei eher trockenen Themen (Kennzahlen...) immer als Mensch bei der Leserin / dem Leser zu bleiben. Am Ende des Buches hat man Lust auf ein Bier mit dir. :-)

 

PS. Ich feiere dich, für die Erwähnung von Monkey Island. Long time no see. Hey! Das könnte ich eigentlich mal mit meinen Kindern spielen.

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