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Rückblick Juni 2023: Über Wert und Wertvolles

Ein Moment mit meiner Tochter hat dazu geführt, dass ich im Juni tiefer ins Thema Wertschätzung eingetaucht bin als je zuvor. Mein Fazit: Das «stinknormale» Leben ist überall! Zu Hause, in der Bildungs- und in der Businesswelt. Um die grossen Herausforderungen unserer Zeit anzupacken, brauchen wir eine Kultur der Anerkennung, in der sich alle gesehen und geschätzt fühlen. Wir brauchen UNS!


Tochterkind und ich sind auf dem Rückweg vom Einkaufen. Gemütlich schlendern wir heimwärts. Seit gestern ist unser Mädchen stolze Smartphone-Besitzerin. Unterwegs holt sie ihren neuen Schatz aus der Tasche und betrachtet ihn von allen Seiten. Plötzlich sagt sie: 

«Mami, weisst du, das ist nicht wertvoll... Es hat nur Wert.» 

Verblüfft bleibe ich stehen – und bin einfach nur dankbar, diesen kleinen, tiefsinnigen Mensch in meinem Leben zu haben. Neugierig frage ich nach: 

«Was ist denn für dich wertvoll?» 

Ihre Antwort trifft mitten ins Herz:

 «Du!»

Immer wieder musste ich diesen Monat an ihre berührenden Worte denken. Hat diese 9-Jährige den Code der Wertschätzung geknackt? Wie viel Kraft liegt darin, den Wert von etwas zu erkennen UND gleichzeitig zu begreifen, wie wertvoll es ist!

Wertschätzung ist wie ein sanfter Hauch, der das Unsichtbare sichtbar macht und das Herz berührt. Sie ist das warme Gefühl, das den Unterschied ausmacht zwischen einem wertvollen Diamanten und eine unscheinbare Kleinigkeit, die uns an unbezahlbare Momente erinnert.


Mitmenschen? Mit Menschen!

Ich bin überzeugt, dass in Zukunft nur Unternehmen erfolgreich sein können, die diesen Unterschied verstehen und eine Kultur der Wertschätzung leben. Und ich beobachte mit Freude, wie dieses Bewusstsein in meinem Umfeld wächst: Viele meiner Kund*innen beschäftigen sich gerade intensiv mit den Themen Werte und Wertschätzung. In enger Zusammenarbeit mit ihrer Belegschaft. Gemeinsam! 

Die Zeiten, in denen Unternehmen sich darauf beschränken konnten, den Wert von Angestellten, Produkten oder Dienstleistungen zu quantifizieren, sind vorbei. Mitarbeitende sind mehr als Zahlen auf einem Gehaltszettel. Produkte mehr als Preise auf einem Markt. Wahre Wertschätzung geht tiefer. Sie erkennt das Unsichtbare, das nicht in Zahlen ausgedrückt werden kann. Die Einzigartigkeit eines Menschen, seine Talente, seine Begeisterung und sein Potenzial. Der Mensch steht im Mittelpunkt.

Der Wert der Wertschätzung

Die Worte meiner Tochter haben dazu geführt, dass ich mich in diesem Monat stark mit dem Thema Wertschätzung befasst habe. Ich wollte herausfinden, welchen Wert Wertschätzung hat. Denn ich empfinde sie als etwas vom Wertvollsten überhaupt. 

Gerne teile ich hier einige der Zahlen, die ich in den letzten Wochen gesammelt habe:

  • Eine weltweite Studie der Boston Consulting Group (N = > 360'000 Befragte) aus dem Jahr 2018 zeigt: In Deutschland, Österreich und in der Schweiz gibt es für Mitarbeitende nichts (!) Wichtigeres, als Wertschätzung für ihre eigene Arbeit zu erfahren.
  • In einer Gesundheitsstudie der CSS (2022) geben 55% der Teilnehmenden an, dass fehlende Wertschätzung für sie der grösste Stress- und Überlastungsfaktor ist. Für zwei Drittel der Befragten mit Burn-out-Erfahrung empfinden fehlende Wertschätzung als Hauptursache ihrer Erkrankung.
  • Laut einer Studie von Gallup erhöht Wertschätzung die Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung um 67%.
  • Eine Studie von Glassdoor kommt zum Schluss, dass wertgeschätzte Mitarbeitende eher bereits sind, länger als zwei Jahre im selben Unternehmen zu arbeiten.
  • Das Engagement der Mitarbeitenden wird durch Anerkennung ihrer Leistung um 89% erhöht.
  • Eine O.C. Tanner Studie zeigt, dass Wertschätzung die Produktivität um 37% steigert.
  • Deloitte hat herausgefunden, dass wertgeschätzte Mitarbeitende eine um 31% höhere Mitarbeiterloyalität aufweisen.

Die Zahlen sind beeindruckend, nicht?

Aber da ist noch mehr...

Was geschieht, wenn du einen Mitmenschen wertschätzt? Wenn du seine Fähigkeiten, seine Leidenschaft und seine Einzigartigkeit anerkennst? 

Es ist, als ob du eine Flamme entfachst, die heller und heller brennt. Menschen, die sich wertgeschätzt fühlen, strahlen Selbstvertrauen aus, sind motiviert und gehen mit einem Gefühl der Erfüllung an ihre Aufgaben heran. Es ist diese positive Energie, die sich auf das gesamte Unternehmen ausbreitet und zu einem dynamischen und erfolgreichen Arbeitsumfeld führt. 

Stell dir ein Unternehmen vor, in dem jeder Mitarbeitende, jede Kund*in und jede*r Partner*in sich gesehen und gehört fühlt. Wo Ideen erblühen und Innovation gedeiht. Wo Zusammenarbeit auf Vertrauen und Respekt basiert. Ist das nicht der Ort, an dem jede*r sein möchte? Die Antwort liegt auf der Hand. Denn wenn Menschen wissen, dass sie wertvoll sind, wenn sie spüren, dass ihre Gedanken und Beiträge geschätzt werden, dann sind sie bereit, gemeinsam ihr Bestes zu geben.

Bei der Gestaltung und der Kommunikation einer wertschätzenden Unternehmenskultur und beim Vorantreiben der Zusammenarbeit der Zukunft stehe ich dir mit meinen Kooperationspartner*innen gerne zur Seite. In einer Welt, in der sich jede*r wertvoll fühlt, können wir gemeinsam Grosses erreichen!

Eines der wenigen Fotos von Doro (wirkwerk.ch) und mir. In der Regel vergessen wir das Selfie. Ist das nicht schön?!
Eines der wenigen Fotos von Doro (wirkwerk.ch) und mir. In der Regel vergessen wir das Selfie. Ist das nicht schön?!
Schau hin! Es gibt so viel Wertvolles, Schönes um und in uns. Verpass das nicht!
Schau hin! Es gibt so viel Wertvolles um und in uns. Verpass das nicht! (Bild: Selbstgezogene Brunnenkresse)
Du bestimmst allein, was für dich wertvoll ist. Das kann auch Wertloses sein. Ein Stück Draht von einer Verpackung. Zum Beispiel.
Du bestimmst allein, was für dich wertvoll ist. Das kann auch Wertloses sein. Ein Stück Draht von einer Verpackung. Zum Beispiel.
Was für ein Glück, dass ich immer wieder mit dir in und an denselben Projekten arbeiten darf, Isabelle Sailer!
Was für ein Glück, dass ich immer wieder mit dir in und an denselben Projekten arbeiten darf, Isabelle Sailer!

Wertschätzung berührt! Ein emotionaler Moment an der 6. Denkwiese Nacht. Standing Ovation für Heinz Frei. Jedes Mal, wenn ich das Video sehe, wird mir warm ums Herz. Danke, Pascal Schwendimann, fürs Festhalten dieser Energie.



Woran ich im Juni 2023 unter anderem gearbeitet habe

  • Ich habe für einen tollen Kunden und sein Team Werte ausformuliert; das ist eine Arbeit, die ich wirklich sehr gerne mache!
  • Ich habe ein Erstgespräch für die Visualisierung von Themenbereichen einer deutschen Hochschule geführt – und den Auftrag erhalten! 🤩 
  • Für eine NGO-Kundin habe ich ein Interview redigiert und Broschüren-Texte geschrieben.
  • An der Fachtagung Kreislaufwirtschaft Bau habe ich mich um die Medienbetreuung und die Kommunikation gekümmert; für Moderatorin Isabelle Sailer habe ich auf die Uhr geschaut.
  • Ich habe an einem tollen Event in Zürich gezeichnet und freue mich noch immer über diesen megacoolen Sketchnote-Auftrag 🤩 (ich kläre gerade ab, ob ich die Sketchnote hier und auf Social Media zeigen darf).
  • Sketchnotes laufen aktuell gut. Den Monat beende ich mit einem weiteren Erstgespräch. Diesmal wäre sogar eine Verknüpfung meiner Wertearbeit und dem Zeichnen möglich. 🤩

Das hat im Juni 2023 mein Interesse geweckt 

  • Ich habe mit Marco und den tollen Menschen von Urbane Dörfer nochmals den Film «Bratsch – ein Dorf macht Schule» geschaut. Und mich von ihrem Lebens-/Arbeits-/Lern-Projekt Webergut begeistern lassen. Wir bleiben dran und stellen uns der Frage: «Wie wollen wir wirklich leben?»
  • Ich wurde zu einem Casting für einen Film (Erlebbar machen eines Strategiewandels in einer juristischen Institution) eingeladen. Schade hat sich der Endkunde für eine andere Reporterin entschieden. Das hätte mir Spass gemacht!

Was bei mir im Juni 2023 sonst noch los war

  • Mit meiner Frozen Shoulder geht es richtig gut vorwärts. Bald kann ich meine Physiotherapie beenden. Danke, Thomas Frei!
  • Doro vom WIRKWERK startet ihren Podcast mit Kurztipps für modernes und zukunftsfähiges Unternehmertum. Hör mal rein! Es lohnt sich.
  • Wir haben den Schulabschluss meines Neffen gefeiert. (Erst war er doch noch so klein!)
  • Ich war mit Silvia Malagon y Alea, Stefan Grünig und meinem Mami an der 6. Denkwiese Nacht.
  • Ich war am LinkedIn Local Bern Lunch im Rosengarten und habe mich alten und neuen Kontakten gut unterhalten.
  • Was habe ich gebibbert – und mich gefreut, dass die Schweizer*innen das Klimagesetz an der Urne angenommen haben.
  • Mein Juli war ein Kulur-Monat: Was haben Marco und ich im LaCapella über Kilian Ziegler gelacht! Bodo Wartke hat unsere ganze Familie im Casion Theater Winterthur nachhaltig verzaubert.

Mein Bücherberg im Juni 2023

Meine Leserei tracke ich mit READO. Mehr zur App ein anderes Mal.
Meine Leserei tracke ich mit READO. Mehr zur App ein anderes Mal.

Für das Buch «Adultismus» habe ich ungewöhnlich lange gebraucht. Es hat mich sowohl stilistisch (sehr akademisch! ich fühlte mich zurückversetzt in mein soziologisches Grundstudium...) als auch emotional herausgefordert. Der Bücherberg-Beitrag ist geplant; aber ich muss das Gelesene erst verdauen. Hab Geduld!

Im Gegensatz dazu war Janoschs «Wörterbuch der Lebenskunst» ein superkurzweiliges Lesevergnügen. 

 



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