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Und jetzt zeigst du uns, wie Sterben geht (Julia Kalenberg, 2023)


Darum geht es in diesem Buch

Der Tod ist Teil des Lebens. Er gehört zum Kreislauf der Natur. Und dennoch sprechen wir selten oder nie darüber. Noch immer ist er in unserer Gesellschaft ein Tabu.

Wie können wir lernen, das Sterben wieder mehr ins Leben zu holen? 

Mit ihrem Buch gibt Julia Kalenberg dem Lebensende Raum. Sie erzählt auf sehr persönliche Weise von den Wochen des Abschieds und der Zeit nach dem Tod ihres krebskranken Vaters. Ganz offen gibt sie Einblick in Gelungenes und Schwieriges aus dieser Phase. Und teilt, was ihr geholfen hat, stabil zu bleiben.

Den eigenen Erfahrungsschatz erweitert sie mit den berührenden Geschichten verschiedener Menschen, die in unterschiedlichen Situationen ihren individuellen Umgang mit Tod und Sterben gefunden haben.

«Jetzt zeigst du uns, wie Sterben geht» ist weder ein Fachbuch noch ein Ratgeber. Das Buch ist eine Sammlung positiver Erfahrungen. Und eine Anregung dazu, Gespräche über den Tod anzustossen und dadurch eine ungeahnte Leichtigkeit in das Sterben (und das Leben!) zu bringen.

Deshalb habe ich dieses Buch gelesen

Als Julia Kalenberg mir an einem Networking-Anlass von LinkedIn Local Bern von ihrem Buchprojekt erzählt, werde ich hellhörig. Kurz davor habe ich 4'000 Wochen – Das Leben ist zu kurz für Zeitmanagement von Oliver Burkeman gelesen. Es ist ein philosophisches Plädoyer dafür, jeden Moment auszukosten und im Jetzt zu leben. Das Sterben selbst klammert Burkeman aber aus. Julias Erstlingswerk scheint mir die perfekte Ergänzung. Denn irgendwann wird der Tod auch in meinem Leben seinen Auftritt haben – todsicher.

Was ich aus diesem Buch mitnehme

  • Das Sterben ist Teil des Lebens. Kommt es nicht unvermittelt, können wir diese Phase gestalten.
  • Du möchtest mit jemandem über das Sterben sprechen? Das Schlimmste, das passieren kann, ist, dass dein Gegenüber dir signalisiert, dass es nicht dazu bereit ist. Jedes Gespräch kann abgebrochen werden.
  • Ich übernehme Julias Wording und ersetze das Wort Trauerfeier ab sofort durch Abschiedsfeier.
  • «Wie kann ich Dinge, die mir wichtig sind, noch besser in mein Leben integrieren?» Ich achte darauf, regelmässig innezuhalten und über bedeutende Dinge nachzudenken. Mich selbst nehme ich ebenso wichtig wie andere Menschen. Immer.
  • Ich denke lieber über die Zukunft nach, die ich mir wünsche, als über Dinge, die ich nicht will. 
  • «Ich weiss nicht, was ich sagen soll.» Das ist eine angemessene Reaktion auf eine schlimme Nachricht. Einer betroffenen Person ganz offen seine Unsicherheit zu zeigen, kann für sie viel angenehmer sein als Schweigen.
  • «Was fasziniert euch gerade in eurem Leben?» – warum die Zeit mit Small Talk verschwenden, wenn man auch wirklich tiefe Gespräche führen kann?

Menschen, an die ich beim Lesen dachte

  • an Menschen in meinem Umfeld, die sich aktuell mit dem Thema Tod auseinandersetzen müssen
  • an meine Familie
  • an die Autorin, die während dem ich diese Rezension geschrieben haben, auch von ihrem «Mameli» ganz bewusst Abschied genommen hat (das Foto, auf dem deine Mutter stolz dein Buch in den Händen hält, behalte ich in Erinnerung, Julia) – Mein Beileid!

An die Autorin dieses Buches

Liebe Julia

Du hast dir gewünscht, dass du mit deinem Buch einen Beitrag für andere Menschen leisten kannst, damit das Sterben leichter wird und es Platz in der Gesellschaft findet. Ich glaube, dass du mit dem Erzählen deiner Geschichte einen Unterschied machst. Danke für deine Offenheit. Dein Buch ist ein Geschenk!

Herzlich, Barbara

Das Buch kaufen

Das Buch «Und jetzt zeigst du uns, wie Sterben geht» von Julia Kalenberg kannst du zum Beispiel hier kaufen:


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