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Wortwelten: Kreativtechnik für bildhafte Texte

Du wünschst dir Texte, die nicht nur informieren, sondern auch berühren? In diesem Beitrag verrate ich dir eine meiner Kreativtechniken. Mit der Hilfe von Wortwelten schaffe ich Kommunikationsräume, in denen meine Kundinnen und Kunden ihren Zielgruppen besonders nahekommen.

 

Es gibt Texte, die bleiben dir im Gedächtnis. Warum? Weil sie mehr bieten als reine Information – sie berühren, inspirieren oder regen zum Nachdenken an. Sie aktivieren bei dir das Kopfkino. Das gelingt durch den gezielten und wohldosierten Gebrauch von Sprachbildern.

 

In diesem Beitrag verrate ich dir eine meiner liebsten Kreativtechniken: das Arbeiten mit Wortwelten. Ich zeige dir, wie diese Technik nicht nur die Qualität meiner Texte steigert, sondern auch die Beziehung zwischen Unternehmen und ihrer Zielgruppe vertieft. 

Die Magie der Wortwelten

Worte sind mehr als nur Buchstaben auf einem Bildschirm oder Papier. Sie sind der Schlüssel zu einer Welt voller Bedeutungen, Emotionen und Verbindungen. Bevor ich für meine Kundinnen und Kunden schreibe, erstelle ich mir fast immer eine Wortwelt. Diese Wortwelten beinhalten bildhafte Wörter und Wortkonstrukte aus dem Themengebiet meiner Kund*innen – Begriffe, Redewendungen, Metaphern. Sie bestehen nicht (!) aus Fachbegriffen, sondern aus einem ganzen Universum von Ausdrücken, die die Sinne anregen und Emotionen transportieren. Auf der Liste landen auch Sprachbilder, die nur entfernt mit dem auftraggebenden Unternehmen zu tun haben. (Warum erfährst du weiter unten beim zweiten Tipp.)

Mit einer Wortwelt kann ich eine Art Kommunikationsraum schaffen, indem sich meine Kundinnen – trotz allfälligem Wissensvorsprung und Fachexpertise – auf Augenhöhe mit ihren Zielgruppen bewegen. Eine Wortwelt ist für mich als Texterin ein Werkzeug, um über die Sprache eine unsichtbare Brücke und damit eine tiefere Bindung zwischen Unternehmen und ihrer Zielgruppe zu ermöglichen.

Die Vielfalt der Anwendung: Wortwelten in unterschiedlichen Kontexten

In meiner über zehnjährigen Erfahrung als Kommunikationsberaterin, Texterin und freie Journalistin habe ich Wortwelten für eine breite Palette von Themenbereichen erstellt. Von Bahn und Bau über Schule und Sozialarbeit bis hin zu Industrie und Innovation – die Liste ist lang und vielseitig. Jede Branche, ja sogar jedes einzelne Unternehmen hat eine eigene Wortwelt.

Das Konzept der Wortwelten hilft mir, die Brille der Zielgruppe meiner Auftraggebenden aufzusetzen und Texte zu verfassen, die nicht nur informativ, sondern auch erlebbar sind. Die Wortwelt dient mir als Inspirationsquelle, um Texte zu schreiben, die aus dem Einheitsbrei generischer, langweiliger und austauschbarer Texte herausstechen. 

Der unsichtbare Prozess: Wie ich mit Wortwelten arbeite

Viele meiner Kundinnen und Kunden bekommen wenig von meiner Arbeit mit Wortwelten mit. Wenn sie aufmerksam sind, merken sie vielleicht, dass ich meine Community über Social Media nach Worteingebungen zu ihrem Themenbereich frage. Normalerweise haben sie aber erst mit «ihrer» Wortwelt zu tun, wenn sie die erste Fassung des Textes lesen. Warum ich die Wortwelt nicht direkt mit den Kund*innen entwickle? Es fällt ihnen oft schwer, ihre eigene Brille zugunsten jener ihrer Zielgruppe abzulegen. Mit meinem unvoreingenommen, externen Blick und meiner branchenübergreifenden Erfahrung gelingt es mir leichter, die Perspektiven zu wechseln.

Meine Kundinnen und Kunden wünschen sich oft emotionale Texte, die berühren. Die Texte sollen angenehm sein, einfach verständlich, attraktiv, verführerisch, nicht zu verkäuferisch, aber überzeugend. Das gelingt am besten mit einer bildhaften Sprache. Das Erstellen einer Wortwelt ist für mich deshalb der logische erste Schritt nach der Auftragsbestätigung.

Eine Wortwelt ist keine «tote» Liste, sondern ein lebendiger Ideenspeicher. Sie wächst ständig, denn ich ergänze laufend Begriffe, Redewendungen und andere sprachliche Elemente, die mir im Alltag zufliegen. Sie dient mir als Inspirationsquelle, um Texte zu schreiben, die aus dem Einheitsbrei generischer, langweiliger und austauschbarer Texte herausstechen.

Tipps für den Umgang mit deinen eigenen Wortwelten

  • Tipp 1: Mach in deinem Text keine Bildfehler!
    Die Bilder, die du in den Köpfen der Lesenden entstehen lässt, müssen stimmig sein. Bildfehler im Kopfkino führen zu Verwirrung. Im schlimmsten Fall verlierst du deine Leser*innen sofort.
  • Tipp 2: Verlier dir dich nicht in deiner Wortwelt!
    Nicht alle Wörter in deiner Wortwelt sind dazu da, sie wirklich zu verwenden. Auch verrückte Sprachbilder sollten Platz auf deiner Liste haben. Manchmal dienen Wörter in einer Wortwelt nur zur Inspiration, ohne je zur Anwendung zu kommen. Wer sich den Zwang auferlegt oder sich dem Reiz ergibt, alle Wörter einer Liste zu verwenden, schreibt konstruierte und unauthentische Texte. Versalze dienen Text nicht! Eine Prise hier und da reicht völlig, um das Gericht zu würzen. 
  • Tipp 3: Achte darauf, dass du keine Wortwelten vermischt.
    Das führt zu Chaos und lässt Sprachbilder aufeinanderprallen.
  • Tipp 4: Übertreib es nicht!
    Wortwelten machen Spass. Trotze ihrer Anziehungskraft und verkneif dir zu viele Wortspielereien. Ein Text soll schliesslich nicht nur dem Schreibenden, sondern auch den Lesenden Freude bereiten.
  • Tipp 5: Eine Wortwelt ist kein Muss!
    Vielleicht fallen dir zu deinem Thema partout keine Sprachbilder ein. Es bringt nicht mit Gewalt eine Wortwelt zu konstruieren. Nein, es ist sogar schädlich, denn so entstehen verkrampfte, schiefe Bilder, die deinem Text nichts Gutes tun. Beschränke dich in diesem Fall besser darauf, deine Botschaften mit einfachen Worten und Klartext zu vermitteln.

Fazit

Die Arbeit mit Wortwelten ist ein facettenreicher und effektiver Ansatz, um Texte zu schaffen, die nicht nur informieren, sondern auch berühren. Sie ermöglichen eine tiefere Verbindung zur Zielgruppe und heben die Kommunikation auf ein neues Level. Doch die Kunst liegt im Detail: Die richtige Auswahl und Dosierung der Wörter, das Vermeiden von Bildfehlern und das bewusste Spiel mit Sprachbildern erfordern ein hohes Mass an Fingerspitzengefühl und Erfahrung.

Interessiert an Texten, die mehr können als nur informieren? An Texten, die eine Brücke zu deiner Zielgruppe bauen? Melde dich gerne bei mir.

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