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Lieblingswort: «bauchpinseln»

PLING! Eine neue Kontaktanfrage auf LinkedIn. ⠀

Auf den ersten Blick sympathisch. Ein sauber ausgefülltes Profil. Aus der D-A-C-H-Region. Könnte interessant sein...⠀

Okay, ich vernetze mich mit dir.⠀

Für den Moment habe ich keine Erwartungen an dich. Vielleicht ergibt sich etwas. Komm, wir lernen uns kennen. Wir lassen uns Zeit.⠀

Keine Minute vergeht.⠀

Du bestätigst mir meine Kenntnisse und Fähigkeiten. ⠀

Du kennst mich nicht. Auch nicht meine Talente oder meine Arbeit. Warum pinselst du mir den Bauch? Was erwartest du jetzt von mir? Dass ich mich revanchiere? Nein, das mache ich nicht! ⠀

Ich empfehle immer mit Herz und Hintergrund! Die- oder derjenige hat mein Vertrauen und damit auch meine Empfehlung verdient. Du? (Noch) nicht.⠀

 


Bedeutung:

Man «bauchpinselt» jemanden, wenn [1] man jemandem Komplimente macht, um damit etwas zu erreichen oder [2] jemandem genau das sagt, was er hören möchte. Das Wort wird auch für [3] schmeicheln/flattieren oder [4] jemanden loben verwendet.

 


Herkunft:

Die Redewendung «jemanden bauchpinseln» stammt vermutlich (ebenso wie Ohren- und Gaumenkitzel) aus der Schüler- und Studentensprache von Anfang 20. Jahrhundert. Vorformen könnten die veralteten Redensarten «den Kauzen streichen» (15. - 17.Jh.) und «den Falben (Pferd mit hellem Körper) streichen» sein. Aber auch das Kind, das sich nach einer leckeren Mahlzeit genüsslich den Bauch streicht, wird als Ursprungsmöglichkeit genannt. Eine andere Deutung findet man übrigens im Duden: Hier bezieht sich «bauchpinseln» auf das Liebesspiel. Der Pinsel steht verhüllend für den Penis. 



Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit Schriftenmalerin Laila Luisi von letteraetc Beschriftungen.⠀

 

 

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