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Lieblingswort: «schmollen»

Die Arme vor der Brust verschränkt, der Unterkiefer vorgeschoben, ein finsterer Blick ... ⠀

«Was ist los?» ⠀

«Nichts...»⠀

Ihre Mundwinkel sind angespannt. Sie zeigen leicht nach oben. Aber ein Lächeln? Ist das nicht. Die Augenbrauen ziehen sich zusammen. Ihr starrer Blick weicht meinem aus. ⠀

Schmollen ist eine eigenartige Gefühlsregung. Sie ist eine Mischung aus grosser Wut und dem Wunsch, nicht mitzuteilen, worüber man denn gerade eigentlich so wütend ist. ⠀

Die Sechsjährige ist in der «Wackelzahnpupertät». Und sie ist nicht nur wütend, weil ... weil ... aus welchem Grund auch immer. Sie ist zusätzlich wütend, WEIL sie wütend ist.⠀

Wir drehen uns im Kreis – und warten. Bis die Phase vorbei ist. ⠀

 


Bedeutung:

Bedeutung: Heute versteht man unter «schmollen» [1] gekränktes Schweigen und / oder [2] trotziges sich Zurückziehen.⠀

 


Herkunft:

Der Begriff «schmollen» taucht ab dem 15. Jahrhundert als «smollen» in der frühneuhochdeutschen Sprache als Synonym für «lächeln» auf. Erst seit dem 18. Jahrhundert bezeichnet es einen gekränkten Gesichtsausdruck. Der Bedeutungsübergang scheint mit der Vorstellung eines verzogenen Mundes verknüpft. Die Herkunft ist jedoch ungeklärt. Vermutet wird eine Verwandtschaft mit dem englischen «to smile» (lächeln).



Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit Schriftenmalerin Laila Luisi von letteraetc Beschriftungen.⠀

 

 

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