Frisch ab Presse: Zuckersüss - Trendfood vom Feld

ZAUGGENRIED – Landwirt Hans Gerber mag Zuckermais am liebsten ganz frisch. Seine Ernte landet schon am nächsten Morgen im Coop-Gemüseregal.

Die Pollen fliegen umher, als Landwirt Hans Gerber (49) mit seinen Händen liebevoll durch die reifen Blütenstände fährt. An diesem heissen Tag Anfang Juli steht der Mais auf seinen Feldern hüfthoch. Wenn die Befruchtung der Pflanzen wie üblich klappt, wird die Gemeinschaft Gerber-Leibundgut auch dieses Jahr auf zwölf Hektaren um die 120 Tonnen Zuckermais produzieren. «Von der Aussaat bis zur Ernte vergehen 100 Tage», weiss der erfahrene Zuckermaisproduzent. Bis es soweit ist, werden die Kulturpflanzen gehegt und gepflegt. Das erste Saatgut wird schon Ende März ausgebracht. Diese frühen Pflänzchen erhalten denn auch besonders viel Aufmerksamkeit: «Die zarten Keimlinge spriessen unter einer wärmenden Folie», so Gerber. Sie können sich damit trotz Kälte gut entwickeln. Die letzten Körner gelangen schliesslich Ende Juni in die Erde. Der Mais wurde 1493 durch Christoph Kolumbus von Amerika nach Europa gebracht. Doch wer heute in der Schweiz Mais anbaut, tut dies vor allem, um energiereiches Tierfutter zu produzieren. Nicht so Hans Gerber – er ist sich sicher: «Zuckermais ist heute Trendfood.» Die süssen Kolben landen nämlich immer häufiger als leckere Beilage auf dem Teller – und sind besonders als knackige Beilage zum Grillieren beliebt.

Vom Feld ins Regal

Der Landwirt freut sich sehr über diese Entwicklung. Die steigende Nachfrage kann jedoch nicht allein durch Schweizer Produktion gestillt werden. Gerber empfiehlt dennoch den Griff zum einheimischen Produkt: «Den besten Geschmack hat Zuckermais unmittelbar nach der Ernte.» Was auf seinen Feldern geerntet wird, landet tags darauf im Gemüseregal.