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Rückblick Januar 2023: Wo immer ich will

Wow! Das war ein verrückter Start ins Jahr! Im Januar sind wir umgezogen – privat und geschäftlich. Wir haben Kisten gepackt (und geschleppt!), einen Hausverkauf aufgegleist und Nachmieter für unsere Büroräume gefunden. In meinem zehnten Jahr als Selbständige kehre ich mit meinem Business ins Homeoffice zurück. Ich befreie mich von räumlichen Zwängen und arbeite, wo immer ich will.

Vom Eigentum zur Miete – Das ging schneller als gedacht

Der Preis der Freiheit: Leben und Arbeiten zwischen halbgepackten Zügelkisten. | Foto: Barbara Zesiger
Der Preis der Freiheit: Leben und Arbeiten zwischen halbgepackten Zügelkisten. | Foto: Barbara Zesiger

Vor neun Jahren haben wir ein Haus gekauft. Viele Jahre lang war es für uns das Richtige. Doch über die letzten drei Jahre hat sich einiges in unserem Leben verändert: Unsere Kinder besuchen eine innovative Privatschule in Bern. Unser Dorf ist eher schlecht an den ÖV angeschlossen und die Beiden zu jung, um die lange Strecke bis in die Stadt alleine zu bewältigen. So haben wir sie jeden Tag mit dem Auto zur Schule gefahren und auch wieder von dort abgeholt. 30 min hin, 30 min her. Jeden Tag. Zwei Mal. Um Zeit zu sparen, haben ich und mein Mann Marco unsere gemeinsamen Büro-/Praxisräume schliesslich von Schönbühl nach Wabern gezügelt. Eine Dauerlösung? Nein!

 

Im Sommer 2022 haben wir uns entschieden, unseren Lebensmittelpunkt näher an die Stadt Bern zu verlagern. Das Bedürfnis nach Eigentum haben wir nicht mehr. Aber das Bedürfnis nach «weniger, aber besser». Und vor allem jenes nach Freiheit. Wir möchten da leben, wo es im Moment stimmt und uns an neue Gegebenheiten flexibel anpassen.


Nachdem es Ende 2022 mit der ersten Bewerbung nicht geklappt hatte, legten wir die Wohnungssuche über die Feiertage auf Eis. Im Januar merkten wir: Es ist gar nicht so einfach, auf Platz Bern eine 5.5-Zimmerwohnung mit den gewünschten Quadratmetern zu finden. Ich stellte mich auf eine längere Suche ein. Doch es kam anders. Ich schreibe heute aus unserem neuen Wohnzimmer. Diese Wohnung haben wir am 9. Januar besichtigt. Seit dem 28. Januar wohnen wir offiziell hier. Spärlich ausgestattet zwar, aber zufrieden. Die schweren Möbel – Sofa, Terrarium, Ess- und Mahjongtisch, ... – stehen noch im Haus in Hettiswil. Sie treffen in zwei Wochen mithilfe eines Zügelunternehmens hier in Zollikofen ein. 

 

Auch unter diesen eher minimalistischen Bedingungen: Unser neues Zuhause fühlt sich für mich sofort nach Zuhause an. Hier in Zollikofen bin ich aufgewachsen. 

Home sweet Homeoffice

Happy Homeoffice Dog: Auch Agenturhund Davinci fühlt sich am neuen Ort pudelwohl.  | Foto: Barbara Zesiger
Happy Homeoffice Dog: Auch Agenturhund Davinci fühlt sich am neuen Ort pudelwohl. | Foto: Barbara Zesiger


Der Hausverkauf löst eine Kettenreaktion aus. Unsere monatlichen Wohnkosten schnellen in die Höhe. Der Preis der Freiheit! Wir können das nur stemmen, weil wir unsere Gewerberäume in Wabern aufgeben. Ich kehre ins Homeoffice zurück und Marco sucht sich für die Hypnose-Therapie eine Praxisgemeinschaft. 

 

Für unsere Agentur-/Praxisräume im Coopzentrum in Wabern haben wir per 1. März überraschend schnell Nachmieter*innen gefunden. Wir haben nur ein Jahr in Wabern gearbeitet. Während über sechs Monaten hat mich eine Frozen Shoulder geplagt. Das hat dazu geführt, dass ich mich nie richtig eingenistet habe. Einige Kisten sind noch nicht einmal ausgepackt. Im Nachhinein bin ich froh, dass ich mich nicht zu sehr eingelebt habe. Der Trennungsschmerz ist so einigermassen erträglich. Hach, waren das schöne Räume ... Na dann, ein Zügeltermin mehr im Kalender. Mittlerweile sind wir geübt.

 

Nach mehreren Jahren mit einem externen Büro kehre ich nun also mit meinem Business ins Homeoffice zurück. Unsere neue Wohnung bietet Platz für ein separates, grosszügiges Büro und liegt in Stadtnähe (Bern). Will ich mich mit jemandem treffen, mache ich das ab sofort in einem Coworking-Space, in einem Café oder direkt bei der Kundin / beim Kunden. Ich befreie mich von räumlichen Zwängen und arbeite, wo immer ich will. Dieser (Rück-)Schritt in meinem 10. Jahr als Selbstständige fühlt sich sehr befreiend an. Back to the Roots & flying high!


Woran ich im Januar 2023 u.a. gearbeitet habe:

Das hat im Januar 2023 mein Interesse geweckt: 

  • Künstliche Intelligenz: Das Thema Künstliche Intelligenz (KI) lässt mich nicht mehr los. Mich interessieren verschiedene Aspekte: Neben ethischen Fragen sind es momentan vor allem die Chancen und Risiken im Bildungsbereich. Ich selbst nutze ChatGPT seit Ende Jahr als Sparringpartner und Kreativitätsbooster. Dazu bald mal mehr in einem separaten Blogbeitrag.
  • Journalismus: Ich freue mich über das «Klimalabor» von der Republik. Es ist ein Ort für Austausch und Experimente (für alle!). Um gemeinsam herauszufinden, welche Art von Journalismus es braucht, damit er uns in der Klimakrise wirklich weiterbringen kann.
  • Bildungswandel: Irgendwie habe ich im Zügelchaos die Zeit gefunden, mir den Talk «Lernreise nach San Francisco und ins Silicon Valley – Schule der Zukunft?» von Rahel Tschopp und Florian Kretzschmar live anzusehen. Sehr inspirierend – und von Herzen empfohlen!
  • Bildungswandel: Genauso inspirierend war das Referat von time4 (organisiert von der freien Schule Arco Bern). Gründer Florian Knaus hat aufgezeigt, dass es für freie, selbstbestimmte und eigenverantwortliche Jungendliche durchaus Alternativen zu Berufslehre und Mittelschule gibt. Meine Sketchnotes zu diesem Anlass findest du ganz unten auf dieser Seite.

Mein Bücherberg im Januar 2023:

  • Think Again – Die Kraft des flexiblen Denkens. (Adam Grant, 2022) ⚫️ ⚫️ ⚫️ ⚫️ ⚪️
  • Wir informieren uns zu Tode. Ein Befreungsversuch für verwickelte Gehirne. (Gerald Hüter + Robert Burdy, 2022) ⚫️ ⚫️ ⚪️ ⚪️ ⚪️
  • Der Spielfaktor: Warum wir besser arbeiten, wenn wir spielen. (Arne Gillert, 2011) ⚫️ ⚫️ ⚫️ ⚪️ ⚪️
  • Geld. (Marlene Engelhorn, 2022) ⚫️ ⚫️ ⚪️ ⚪️ ⚪️

Was bei mir im Januar 2032 sonst noch los war:

  • Mein erster Termin im neuen Jahr war ein Besuch beim Zahnarzt. Notiz an mich selbst: Super geplant! So kann es nur noch besser werden!
  • Drei-Königs-Tag: Am 6. Januar wurde ich Königin. Wie jedes Jahr hatte ich ein glückliches Händchen beim Auswählen des Kuchenstücks. Pech gehabt, Schatz!
  • Die Kinder waren immer wieder krank. Husten und Fieber gingen bei uns aus und ein. Bei vielen Familien in unserem Umfeld spielte sich dasselbe ab.
  • Wir müssen uns mit neuen Themen herumschlagen: Wie verkauft man ein Haus? Zum Glück haben wir einen erfahrenen Makler an unserer Seite.
  • Weil ich in Zukunft nicht mehr regelmässig in Wabern bin, habe ich meine Physiotherapie bei Physioform beendet. Danke, Antonia, für deine grosse Hilfe beim Loswerden meiner Frozen Shoulder.
  • Per Ende 2022 habe ich meinen Buchhaltungsprozess optimiert. Was für eine Erleichterung bereits jetzt! Danke, Sanela von sntreuhand, für deine grossartige Unterstützung. 
  • Ein Highlight zwischen Umzugskartons und kranken Kindern war das «Nachsitzen» mit Patti Basler und Philippe Kuhn. Danke, liebe Doro, fürs «Mitschleipfen». Das war ein grossartiger Abend!
  • Und nicht zuletzt durfte ich wieder einmal erfahren, was für tolle Eltern und Schwiegereltern ich habe: Merci viumau für die grosse Unterstützung in dieser turbulenten Zeit!


Sketchnote zum Vortrag von Florian Knaus (Time4) | gezeichnet von: Barbara Zesiger
Sketchnote zum Vortrag von Florian Knaus (Time4) | gezeichnet von: Barbara Zesiger

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