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Mein Jahresrückblick 2020

Für meinen Jahresrückblick habe ich mir einen Fragenkatalog zusammen gestellt, den du gerne auch für dich nutzen darfst.

Anfang 2020. Man lebt so vor sich hin... Und dann? BÄM! Corona erreicht die Schweiz. Plötzlich ist nichts mehr normal. Alles anders. The New Normal?!

Es herrscht grosse Unsicherheit. Das spüre ich zu Beginn der Pandemie in meinem Umfeld ganz deutlich. Viele meiner selbständigen Freund*innen und Bekannten haben Angst. Manche sehen bereits das Ende ihres Unternehmens am Horizont. Ich leide mit ihnen. Und als indirekt direkt Betroffene fürchte auch ich um meine Aufträge.

Da ich nicht primär für die gebeutelte Eventbranche arbeite (I'm so sorry!), komme ich bis Ende Jahr glimpflich davon. Ich feiere sogar einen Zuwachs in allen Bereichen. Es geht mir und meinem Business gut!

Zeitgemässes Lernen

Auch ohne Corona sind wir als Familie holperig ins 2020 gestartet. Im Februar nehmen wir unsere Kinder aus der Volksschule. Wir ziehen die Reissleine, um unseren Kindern das Lernen zu ermöglichen, die wir uns für sie wünschen. Wir entscheiden uns dazu, unsere 1.-Klässlerin und unseren 2.-Klässler privat zu unterrichten. Mein Mann und ich arrangieren uns und teilen uns das (echte! – nicht Corona-bedingte)  Homeschooling . Der Lehrplan21 dient uns als Leitplanke. Wir orientieren uns aber auch an den Interessen und Bedürfnissen unserer Kinder. Nach einigen Wochen Eingewöhnung freuen wir uns, dass Neugier und Lernfreude unserer Kinder wieder in altem Glanz erstrahlen.

Aufgrund der fortschreitenden Pandemie sollen / können meine Schwiegereltern unsere Kinder ab März nicht mehr wie gewohnt betreuen. Im Sommer atmen wir auf, als die beiden wieder zur Grosi und Grossvati können. Als die Corona-Zahlen Ende Oktober in die Höhe schnellen, beschliessen wir erneut familieninternes Social Distancing. Im November wird die Homeschooling-Situation für uns als Familie zu belastend. Die Nerven... Der Privatunterricht lässt sich – auch wegen Corona – immer schwerer mit meiner Selbständigkeit vereinbaren und wir Eltern, wünschen uns sehr, einfach wieder «nur» Eltern und nicht auch noch Lehrer und Lehrerin mit Bildungsauftrag zu sein. Wir schauen uns nach Alternativen um. Und werden fündig. Im neuen Jahr schnuppern unsere Kinder in einer innovativen Privatschule, die unsere Werte und unser Verständnis von zeitgemässem Lernen teilt.

Ein Schritt rückwärts, um vorwärts zu kommen

Instagram-Post vom 30.11.20

Letztes Jahr hatte ich «irgendwie» das Bedürfnis, «irgendwie» zu wachsen. Ich hatte das Gefühl, ich müsste vorwärts kommen. Mein Business weiterentwickeln. Als Mutter zweier noch eher kleinen Kinder (6- und 8-jährig) bin ich zeitlich noch recht eingeschränkt; deshalb sah ich nur eine logische Möglichkeit: «Ich muss Online-Kurse anbieten!» 

 

Die Idee war... SCH... SCHLECHT! 

 

Ich hatte mich 2019 verrannt. Habe mich zu stark von dem Rauschen da draussen beeinflussen lassen. Mich unnötig verbogen. Und mein Lehrgeld bezahlt! Ich habe in Onlinekurse investiert, die mich nicht interessieren, um mich für die Onlinekurs-Welt fit zu machen. Und ich «wollte» eine neue Website, weil die alte Baukasten-Site für «meine Pläne» nicht ausreichte.

 

2020 habe ich zu mir zurück gefunden: Ich will keine Onlinekurse verkaufen. Ich will 1:1 arbeiten. Nicht mit Massen. Mit Menschen! Weil ich das richtig gerne mache. Und richtig gut kann.

 

Ende November mache ich es öffentlich: Ich fahre mein «geheimes» Long-Time-Webprojekt offiziell an die Wand und trenne mich nach fast zwei Jahren Aufbauarbeit im Hintergrund von meiner nie veröffentlichten Wordpress-Website. Und bin sooooo happy!

Auch auf meinen Social Media Kanälen habe ich mein (von aussen indiziertes und Algorithmus-getriebenes) Korsett gesprengt: Ich erstelle Content für mich und für meine Community. Nicht für irgendwelche Algorithmen, die eh keine*r kennt und die sich ständig ändern.

Kein Erstarren in der Krise

Ich war schon immer eine Macherin. Und bin es auch in der Krise geblieben.

 

Am 19. März 2020 geht mein Herzensprojekt BEEHIVE – Das Magazin für die berufstätige Frau mit Kind online. 

 

Ich will mit meinen Mitgründerinnen Caroline Baier und Nathalie Sassine einen Beitrag leisten: selbständig erwerbenden und angestellten Müttern ein Gefühl von «Du bist nicht allein!» vermitteln und Rückhalt geben.

 

Genau JETZT, wenn alles zusammenzubrechen droht. Genau JETZT, obwohl wir kein Budget haben und wir das Projekt selber tragen.

 

Seit März haben wir 150 Artikel veröffentlicht. Unsere Community  auf Facebook wächst – und wächst zusammen. Vielen Dank allen, die BEEHIVE 2020 in irgendeiner Form unterstützt haben!

Auf meinem Weg bin ich nicht allein

Dass ich mich in meinem Job – sogar in einem Pandemiejahr! – verwirklichen kann, ist nicht selbstverständlich. Ganz viele Menschen machen das möglich:

Mein Mann Marco ist nicht nur der beste Partner, sondern auch der beste Vater der Welt. Im Frühling hat er seine Stellenprozente reduziert, damit ich meine Arbeitszeit – trotz schwieriger Betreuungssituation der Kinder – beibehalten konnte.

Unsere Kinder, die immer selbständiger werden und verstehen, wenn Mami mal grad nicht kann, weil sie «noch schnell etwas für einen Kunden erledigen» muss.

Unser Hund Davinci, der mich dazu bringt, regelmässig Pausen einzulegen.

Meine Schwiegereltern und meine Eltern, die nicht nur in dieser Rolle glänzen, sondern auch die besten Grosseltern der Welt sind. Sie sorgen dafür, dass unsere Kinder bestens versorgt sind, wenn wir arbeiten. Sie sind immer zur Stelle, wenn wir in irgendeiner Form Unterstützung brauchen.

Meine Kundinnen und Kunden; die Menschen, für die und mit denen ich arbeiten darf. Ohne euer Vertrauen und eure Wertschätzung hätte ich meine Agentur längst dicht machen können.

Meine Kooperationspartnerinnen, die manchmal einfach nur da sind, mir ein anderes Mal aktiv den Rücken stärken und immer wieder tolle Projekte mit mir in Angriff nehmen. Hervorheben möchte ich vor allem diese sieben Frauen, die du alle auf meiner Kooperationsseite findest: Mit Caro Baier und Nathalie Sassine bin ich dank BEEHIVE eng verbunden. Wir arbeiten als Remote-Team sehr effizient zusammen. Wöchentlich treffen wir uns zur Online-Redaktionssitzung. Mittlerweile sind wir dicke, krisenerprobte Freundinnen. I love you, Bees! // Gut tut mir auch die Freundschaft mit meiner «Konkurrentin» Isabelle Sailer . Trotz Pandemie haben wir uns dieses Jahr zweimal im (tatsächlich überraschend schönen) Olten zum Walk&Talk und viele Male am Telefon oder per Zoom getroffen. Ich bin sehr dankbar für die tiefgründigen Gespräche mit dir. Du bist beides für mich: Fels in der Brandung und Inspirationsquelle. // Rückenstärkung bekomme ich auch von meiner Mastermind-Gruppe. Alle zwei Wochen tausche ich mich  mit Doro Brumann, Claudia Hamer und Aline Ledergerber per Skype aus. Wir sprechen vor allem übers Business, aber auch über Dinge, die uns allgemein beschäftigen. Mittlerweile sind wir fast täglich über irgendeinen Kanal miteinander in Kontakt und treffen uns in der Küche unseres virtuellen Co-Working-Spaces zum Kaffee. Mit Schriftenmalerin Laila Luisi veröffentliche ich seit über einem Jahr die Social Media Serie #Lieblingswörter und jetzt, im Dezember, haben wir uns spontan für einen Adventskalender zusammen getan.

Mein grossartiges Netzwerk (zu dem wahrscheinlich auch DU gehörst!) auf Facebook, Instagram und LinkedIn. Ich wachse bei jedem einzelnen Austausch mit euch. Und freue mich wie ein kleines Kind über jede Weiterempfehlung. Danke, dass wir verbunden sind!

Wenn eine Niederlage sich wie ein Sieg anfühlt

Dass Wettbewerb nicht zwingend zu Konkurrenz führt, weiss ich schon lange. 2020 hat sich das aber noch einmal ganz eindrücklich gezeigt.

 

Im Juli werde ich von meinem LinkedIn-Netzwerk für den Real People of Engagement Award nominiert. Ich habe es «nur» bis ins Halbfinale des RPEA geschafft und doch so viel gewonnen: Mit vielen Mitnominierten und auch mit dem OK tausche ich mich regelmässig aus.

2021 wird es ein White Paper aller Teilnehmer*innen zum Thema «Engagement» geben (gäu, Pascal ...).


Geschenke an mich selbst

Ich habe 2020 viel in mich selbst investiert. Ich habe nicht nur Unmengen an Büchern [Notiz an mich selbst: Für 2021 eine Liste anlegen und öfters auch über eine Lektüre bloggen] verschlungen, sondern auch zwei (echte, real-life!) Weiterbildungen besucht.

Im Seminar «Pricing für Kreative» von Markus Hartmann ist mir bewusst geworden, wie wichtig mir gegenseitige Wertschätzung ist. An diesem Tag im wohl hässlichsten Seminarraum von Zürich (gäu, Caro) habe ich gelernt, dass es durchaus möglich ist, in der Kommunikationsbranche von den Stundensätzen weg zu kommen. Danke Markus, du hast mich endgültig befreit.

Gemeinsam mit Claudia Hamer war ich Anfang März bei Friederike Kunath zu Gast. Im Workshop «Blogging by Heart» habe ich mir kreative Impulse geholt und einige tolle Schreibmethoden gelernt. Danke für deine feinfühlige Art des Schreibens, Friederike. Ich schaue mir gerne das eine oder andere bei dir ab.

Neben diesen beiden Tagesworkshops war der Go-Live von BEEHIVE – Das Magazin für die berufstätige Frau mit Kind, den ich bereits weiter oben erwähnt habe, eines der grossen Geschenke an mich selbst. Ich fühle mich privilegiert, als selbständig erwerbende Mutter so viele Freiheiten zu haben. Ich weiss, dass das nicht selbstverständlich ist und ich das meiner grossartigen Entourage verdanke. Unser Vereinbarkeitsmodell funktioniert. Ich muss nicht gross kämpfen. Ich habe die Kraft, es für andere zu tun. Ich will etwas bewegen, also bewege ich etwas.


Eine Freude habe ich mir auch mit dem Adventskalender gemacht, den ich sehr kurzfristig in Kooperation mit Laila Luisi (du findest sie auf meiner Kooperationsseite) auf die Beine gestellt habe. Das Feedback war grandios (ich habe aufgrund des Kalenders sogar Weihnachtspost bekommen, danke!) – wie schön, dass wir so vielen Menschen in dieser doch schwierigen Zeit eine kleine Abwechslung bieten konnten.

Gemeinsam, nicht einsam

Mein Optimismus, mein Gemeinschaftssinn und meine Macher-Mentalität haben mir im Pandemie-Jahr 2020 sehr geholfen. Ich bin sicher, dass diese Eigenschaften von mir auch auf einige anderen Menschen abgestrahlt haben. Ein Motto von mir ist «We rise by lifting others» (frei übersetzt: «Wir steigen auf, indem wir andere beim Aufstieg helfen»). Das sind nicht nur leere Worte. Ich lebe so.

Ich bin Einzelunternehmerin ohne Mitarbeitende. Man könnte meinen, meine Arbeit sei einsam. Ist sie nicht! Dank vielen Kooperationen und unterschiedlichsten Projektarbeiten fühle ich mich nie alleine und bin es auch nie. Teamarbeit macht mich glücklich. Und auch das Feiern von Erfolgen macht in der Gemeinschaft entschieden mehr Spass!

Pläne sind nur Pläne

Schon vor der Pandemie hatte ich dank unserer Kinder gelernt, dass Pläne nur (!) Pläne sind. Ich bin Verfechterin von der – wie ich sie nenne – flexiblen Planung. D.h. ich plane, plane jedoch gleichzeitig mit ein, dass alles eventuell ganz anders kommt als geplant. Diese Einstellung hat es mir 2020 ermöglicht, auf die ständig ändernden äusseren Umstände flexibel zu reagieren. Ja, es war eine mühsame, herausfordernde Zeit. Aber irgendwie hat Plan B, C oder D immer geklappt. Das Leben passiert. Ich lebe. Vou im Flow.

Es kann nur (noch) besser werden

Ich bin, wer ich bin. Und kann, was ich kann. Und das ist gut. Während ich mich Ende 2019 fast verbogen hätte, stehe ich heute gerade da. Wertschätzung gegenüber anderen Menschen, aber auch gegenüber mir selber, ist mir extrem wichtig. Das wird auch 2021 so bleiben. Ich wünsche mir Diskussionen, Zusammenarbeit und Austausch auf Augenhöhe. Das Leben ist kurz. Sich mit Befehlshaberinnen und Duckmäuser rumzuschlagen? Verschwendung wertvoller Lebenszeit! Ich will Spass bei der Arbeit haben und mich mit positiven Menschen umgeben, die ebenfalls etwas bewegen wollen.

 

Ich gehe gestärkt aus diesem speziellen Jahr. 2021 kann kommen! Es kann nur (noch) besser werden.

 

Alles Gute für dich!

 

 

Herzlich, Barbara

 

PS. Schreib mir gerne, wenn dir danach ist. Nutz die Kommentar-Funktion, wenn du möchtest. Du erreichst mich aber auch per Mail, über Instagram, Facebook oder LinkedIn.


Für meinen Jahresrückblick habe ich mir einen Fragenkatalog zusammen gestellt, den du gerne auch für dich nutzen darfst.

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Kommentare: 2
  • #1

    Beatrice (Donnerstag, 24 Dezember 2020 10:32)

    Liebe Barbara
    Ein wunderschöner, inspirierender und mega ehrlicher Jahresrückblick. Grossartig was du alles anpackst und wie du deinen ganz persönlichen Weg findest und angehst. Ich wünsche dir von Herzen ein ebenso bereicherndes 2021 und freue mich auf ein hoffentliches "Live-Wiedersehen" :-).
    Herzliche Grüsse
    Beatrie

  • #2

    Friederike Kunath (Sonntag, 27 Dezember 2020 20:39)

    Liebe Barbara, das ist ja richtig erhebend und inspirierend! Danke für deinen wunderbaren Jahresrückblick und natürlich dass ich erwähnt wurde (hui!), das ehrt mich sehr. Ich habe mich gleich von deinen Fragen für einen positiven Jahresrückblick inspirieren lassen. Vielen lieben Dank! Auf ein erfolgreiches, erfülltes, lebendiges neues Jahr!
    Ganz lieben Gruss, Friederike